Über MySpace Music, das Telekompaket, Wikipedia ausgedruckt und einen Tracker namens Nexicon.

MySpaces Vorstoß in alte neue Gefielde

Die Online-Plattform MySpace möchte seinen lange angekündigten Ableger MySpace Music zum Start freigeben. In Kooperation mit den sog. Big Fishes, konkret BMG, Universal und Warner und nicht zuletzt Amazon als Absetzer, wird eine Streaming-Plattform aus der Taufe gehoben, die verdrahtet mit den Katalogen der großen Drei, rein werbefinanziert läuft und so den Konsumenten keinen Kreuzer kostet. Zusätzlich sollen die Tantiemen der Künstler und der eigene Umsatz duch diverse Merchandise-Artikel und Konzert-Tickets, gesichert werden. Dank der Integrationsmöglichkeit von Musikvideos, die ebenfalls auf die Archive der großen Labels zurückführen gibt’s auch noch was auf die Augen. Ob und wann das Modell auch die Gefielde diesseits des großen Teichs erreicht ist allerdings noch offen.

Endlich ein Lichtblick für die gebeutelte Plattenindustrie resp. Musikindustrie. Das DRM-Fiasko scheint weitgehend ausgemerzt, Nokia und MySpace trumpfen mit neuen Geschäftsmodellen und ja… Universal konnte erstmals seit langem ein Umsatz-Plus verzeichnen… allerdings nur wenn man die Währungsschwankungen ignoriert.

(via Futurezone)

Telekompaket geht in die heiße Phase

Am 23. September wird abgestimmt und dabei sind noch längst nicht alle Formulierungen ausgehandelt. Der Stress der Parlamentarier ist nachvollziehbar und vor allem die Liberalen befürchten, dass im Tohuwabohu einiges schief gehen könnte. So könnten gerade umstrittene Passagen, wie jene, die eventuelle Kooperationen von Providern und der Content-Industrie regeln am Ende gar zu Lasten der Konsumenten verankert werden. Auch weil französische Ratspräsidenten, denen das Sarkozy-Modell nicht unbekannt sein wird, ihre Finger mit im Spiel haben, fürchten (und leider auch wünschen sich) einige Abgeordnete ein zweites, EU-weites „Loi HADOPI“. Demnach gälte: bei mehrmaligen Urheberrechtsverstößen wird der Netzzugang gesperrt… zum Schutz der Konsumenten versteht sich, oder auch nicht.

(via Futurezone)

Wikipedia in einem Band

So ist das Wissen jederzeit verfügbar – auch wenn das Internet nicht zur Verfügung steht,

wirbt der Verlag auf der Website. Der Verlag heißt übrigens wissenmedia, als Herausgeber rühmt sich das Bertelsmann Lexikon Institut. Ob sich da ein alter Hase vom hochtrabenden, selbstorganisierten Wissensportal zu sehr gelackmeiert fühlte und sich nun im Gegenzug am Boom des Kontrahenten beteiligen möchte? Fest steht, einen Auszug der deutschsprachigen Wikipedia gibt’s jetzt auch in Buchform, zwischenlexikale Scharmützel hin oder her. Das wohl als Jahrbuch angedachte Format aggregiert die in den Jahren 2007/08 meistgesuchten Artikel der Online-Wikipedia. Das Lexikon kostet knapp 20 Euro, davon geht 1 Euro an die Deutsche Wikimedia Foundation. Der alte Bertelsmann muss dann wohl Platz machen und im Keller weiter verstauben.

(via Futurezone)

Was sucht nach Downloadsündern und reimt sich auf Lexikon?

Genau… Nexicon ist ein Tool das dem französischen Staatspräsidenten Sarkozy gefallen könnte. Hier eine Eigenbeschreibung. Prädikat fatal und äußerst bedenklich:

Nexicon überwacht eine Vielzahl von Internetprotokollen wie Ares, Limewire, Kazaa, BitTorrent, Auktionen und Newsgroups. Dabei wird die Identität des Computers festgehalten, welcher illegal mehrere urheberrechtlich geschützte Files lädt. Nexicon bestätigt durch die künstliche Intelligenz seiner Technologie sowie durch die Automated Human Visual Verification (AHVV), dass bei den gedownloadeten Files Urheberrechte verletzt wurden. Sobald dies bestätigt ist, sendet Nexicon eine DMCA-Mitteilung an die E-Mail-Adresse des Providers, über welchen der Verletzer ins Netz geht. Dieser ist per Gesetz dazu verpflichtet, diese E-Mail Nachricht weiterzuleiten. Nachdem der Verletzer die E-Mail geöffnet hat, kann er einen Link zu GetAmnesty.com anklicken, um die Verletzung wiedergutzumachen. Somit vermeiden sie eine rechtliche Verfolgung und erhalten eine legale Absolution durch den Rechteinhaber.

Nach einer kurzen Verdauung tut sich da ein ganzer Ozean an Fragen auf: 1. Rechteinhaber = Kirche, die Ablass gewährt? 2. Werden dann plötzlich alle Torrent-Sauger kriminalisiert? 3. Netzneutralität? 4. Kommt das Teil etwa nach Europa (Gott bewahre)?

Worst Scenario: Nehmen wir an, Sarkozy boxt sein „Loi HADOPI“-Ungeheuer durchs EU-Parlament und ruft bei Nexicon an, weil er nach einem System sucht, das automatisiert über den Netz-Traffic Europas wacht… die Lawine rollt.

(via Gulli)