Wenn Geeks und Freaks zusammentreffen. Vergangenen Samstag lud der Netzkultur-Verein subnet zum mittlerweile zweiten Salzburger barcamp in der ARGEkultur. Die Erwartungen wurden mehr als erfüllt.

Was dabei heraus kommt, wenn sich die Geeks und Nerds der heimischen und angrenzenden Web-Szene in einem Raum treffen und ihren Senf zu den Themen Internet, Netzkultur und Medienpolitik beitragen, das konnte man letzten Samstag beim Salzburger barcamp08 in der ARGEkultur verfolgen. Gegen 14 Uhr traf man sich im Schutz vor der unerträglichen Mittagssonne im angenehm “schattigen” Kellerstudio der ARGEkultur um sogleich Notebook und WLAN in Betrieb zu nehmen und loszulegen. Die Offenheit und wenn man so will, Strukturlosigkeit sind das Besondere an Barcamps, einer Art Un-Konferenz in der sich jede/r der/die Lust hat mit Vorträgen und Workshops mit einbringen kann. Da wunderte sich auch niemand darüber, dass der ein oder andere (Impuls)Vortrag erst ad-hoc zu Papier respektive zu Bildschirm gebracht werden musste. Doch das tat der Qualität der Veranstaltung keinen Abbruch, im Gegenteil: Wenn beispielsweise die Salzburger Informatikprofessorin Brigitte Jelinek auf persönliche Erfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten beharrt um anschließend zum Thema “15 Jahre Web in Salzburg” zu sinnieren, sich andere Meinungen einholt und ihre kurz zuvor erstellten Präsentationsfolien live redigiert, dann schenken ihr die Anwesenden ihre Ohren und das Barcamp-Prinzip ist erfüllt.

Nebst fundierten Präsentationen technischer Natur zu Webdesign, 3D-Animation und Programmiersprachen bekamen die mehr als 30 Besucher auch Referate zur Österreichischen Medienpolitik, Förderungsmöglichkeiten und Medienaktionismus zu hören. Daneben wurden ambitionierte Ein-Mann-Projekte, wie etwa das Online-Game weewar.com oder das Social-Photographing-Portal toothr vorgestellt. Von wieder anderer Seite gab es Finanzierungs-Tipps für StartUps, oder aber theoretische Ausflüge in Systemtheorie und Selbstorganisation, die durch interessante Veranschaulichungen mit Sicherheit auch schulabbrechenden Netzbanausen bekommen wären. Die Themen Fußball und Euro mussten an diesem Nachmittag draußen bleiben.

Bei chilligem Sound, Tramezzinis und Drinks tauschte man sich im Anschluss der Vorträge noch aus und ließ das Barcamp mit Sonnenuntergang ausklingen um aus dem Studio emporzusteigen und den russischen Fans das Nachtleben abzutrotzen. Das Barcamp # 3 gibt es bestimmt.