Call for Works – basics festival 2014
Das seit 2004 in einem 2-jährigem Rhythmus stattfindende Festival basics. Medien | Kunst | Gesellschaft ist eine Kooperation von ARGEkultur, Galerie 5020, subnet und des Lehrgangs MultiMediaArt der FH Salzburg.
Das kommende Festival steht unter dem Motto "elite. dagegen und dabei" und findet vom
09. – 16.03.2014 in Salzburg statt. Dafür suchen wir künstlerische Konzepte aus allen künstlerischen Bereichen, die sich mit dem Fragekomplex rund um die Festivalthematik "Elite" kritisch auseinandersetzen und diese in Bezug auf digitale Medien und/oder experimentelle Technologien erarbeiten. Für eine Realisierung steht ein auf die jeweilige Konzeption des eingereichten Projekts bezogenes Budget von 500 – 4.000 € zur Verfügung.
elite. dagegen und dabei. Mit Eliten verbindet man gemeinhin ungerechtfertigte Privilegien, Arroganz und Abgehobenheit. Eliten beanspruchen nicht nur eine Sonderstellung, vielmehr auch die Spitzen der Hierarchien. Die gegenwärtige Konjunktur des Begriffs scheint mit der Vorstellung behaftet zu sein, dass ohne eigene Elitenbildung der Staat mit all seinen Einrichtungen und Aufgaben, allen voran Wirtschaft und Forschung, in einer globalisierten Welt nicht mehr oder weniger gut wettbewerbsfähig sei. Auch die Kunst und mit ihr der Kunstbegriff wird nicht selten mit dem Etikett des Elitären und Exklusiven versehen und ihre Anerkennung als Elite ermöglicht die engen Verbindungen zu den Machtzirkeln aus Wirtschaft und Politik. Eliten ziehen meist eine große Aufmerksamkeit auf sich und sind in den medialen Öffentlichkeiten prominent platziert. Dagegen tritt die so genannte „digitale Elite“ in den Medien nach Möglichkeit nicht selber in Erscheinung; der Sozialwissenschaftler Lutz Ellrich beschreibt diese Personengruppe, zu der er Software-Entwickler, Gründer und Mitglieder von Netzwerken, computerversierte, mit viel technischem Know-How ausgestatte Menschen mit enormer gestalterischer Energie zählt, einerseits als unsichtbare Dritte zwischen Macht- und Aufmerksamkeitseliten, andererseits als eine mit reichlich kulturellem Kapital ausgestattete Gruppe, die zu einer gesellschaftlich entscheidenden Funktionselite avancieren wird. In Zeiten der Unüberschaubarkeit der durch Computertechniken zu erschließenden Möglichkeiten, vor allem in Hinsicht auf eine Ausbalancierung des technisch Möglichen, gesellschaftlich Erwünschten und politisch Durchsetzbaren, ist auch danach zu fragen, wie die Verstrickungen der „digitalen Elite“ in Praktiken der Herrschaftsausübung einzuschätzen sind, inwieweit bestehende Ungleichheiten eher zementiert als untergraben werden.
In der Verknüpfung der Felder Medien, Kunst und Gesellschaft sollen in der neuen Ausgabe des Festivals ausgehend von der Frage nach den sich gegenwärtig abzeichnenden Veränderungsdynamiken in der Gesellschaft, die durch mediale Praktiken mit produziert werden, Modelle für soziale Ordnungsbildungen in Hinblick auf die Rolle, den Einfluss und die Beiträge von Eliten untersucht und befragt werden.
Bewerbung Beschreibung oder Dokumentation des Konzepts/der künstlerischen Arbeit, Kostenschätzung inkl. detailliertem Budgetplan sowie Lebenslauf bis zum 24.11.2013an office@subnet.at. Wir bitten, Dateien über 10MB (z.B. falls Sie uns Videodokumentation schicken wollen) ausschließlich als downloadbare Links zu übermitteln. Die Projekte werden durch eine Jury ermittelt und die Ergebnisse bis Anfang Dezember bekannt gegeben.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.