Stefan Tiefengrabers künstlerische Arbeiten liegen zum einen bei kinetischen Rauminstallationen und zum anderen bei Audio-Video Noise Performances. Seit einigen Jahren setzt er sich mit unvorhersehbaren Prozessen, Gegensätzen und damit verbundenen Emotionen auseinander. Dabei spielt er mit Noise und Stille und Steigerungen in Ton und Bewegung, um damit ein Erlebnis für die BetrachterInnen zu erzeugen. In seinen Arbeiten erweitert er die Funktion von Gegenständen, so modifiziert er z.B. Lichtquellen für die Ausgabe von Tönen und umgekehrt. Er setzt dabei analoge und digitale Mischpulte ein und zweckentfremdet sie: der Videomixer gibt den Sound aus und der Audiomixer sorgt für die abstrakten Bilder dazu.

Als einer der vier subnetAIRs reloaded 2020 stellte er am 09. September seine Projektidee „01V96 01V96“ in der Alten Saline in Hallein vor.
Im Rahmen der Schmiede20 Werkschau am 25.09. (für die Öffentlichkeit nur digital) war der bisherige Outcome als Audio-Video Noise Performance zu sehen :

Stefan Tiefengraber: 01V96 01V96 (work in progress) (2020)

Projekthintergrund:
Bei dem Projekt „01V96 01V96“ beschäftigte sich Stefan Tiefengraber mit den No-Input Ansatz bei Livekonzerten. Dabei wird ein No-Input Mixer genutzt, um das Eigenrauschen des jeweiligen Mischpults einzufangen. Dieses Rauschen wird dann durch Feedback modifiziert und daraufhin zum Oszillieren gebracht. Statt den bei diesem Ansatz üblichen analogen Mischpulten, wollte er einen neuen Weg gehen und die Möglichkeiten des No-Input Ansatzes mit digitalen, heute schon obsolet gewordenen Audio-Mischpulten erforschen. In seinem Projekt nutzte er ein Audiomischpult, und erkannte den Funktionen und den daraus resultierenden unvorhersehbaren Ergebnissen neue Funktionen zu. Dabei wurde sowohl der Ton, als auch das Video durch das Eigenrauschen des Audio-Mischpultes produziert, wobei Tiefengraber als Performer und ein dafür programmiertes Computersystem das Mischpult steuerten, wodurch ein unvorhersehbares Wechselspiel zwischen dem Künstler und der Maschine entstand. Das Ergebnis des Experiments war in der abschließenden Audio-Video Noise Performance bei der Schmiede Werkschau zu sehen.

Diese Residency fand in Kooperation mit der Schmiede Hallein und dem HCI – Center for Human- Computer Interaction statt.

Partner: subnetSchmiede HalleinHCI – Center for Human-Computer InteractionBKA und Stadt Salzburg.at