Workshops und kollektive Web-Jammings mit Andre Bartetzki und Fredrik Olofsson. 05-15 Oktober 2009, Salzburg.

Vom 05. bis 15. Oktober 09 steht beim Salzburger Medienkunstverein subnet alles im Zeichen von Super Collider: Ein Tool das die Möglichkeiten generativer Musikproduktion ausschöpft und die Grenzen zwischen Komposition und Performance sprengt. subnet lädt zu Workshops und gemeinsamen Web-Jammings um das kreative Potenzial dieses musikalischen Werkzeugs gemeinsam zu ergründen.

In der Regel arbeiten viele KomponistInnen, viele MusikerInnen, viele PerformerInnen an ein und dem selben Musikstück. Das ist durchaus der konventionelle und nicht selten zeitintensive Weg klassischer Musikproduktion. Beim Super Collider Web-Jamming werden Chronologie und örtliche Gebundenheit aufgehoben. Jeder Schritt eines/r Beteiligten wirkt sich unmittelbar, quasi simultan auf den musikalischen Output aus.

In 10 Days of Super Collider dreht sich alles um dieses unvermittelte, kollektive Prinzip des Musizierens. In Workshops werden zuerst Grundkenntnisse vermittelt und anschließend in gemeinsamen Web-Jammings mit den anderen TeilnehmerInnen die persönlichen Grenzen im Umgang mit Super Collider ausgelotet. Der Salzburger Medienkunstverein subnet holt mit Andre Bartetzki und Fredrik Olofsson zwei Koriphäen der Experimentalmusik nach Salzburg. Beide verfügen über fundierte Expertise und haben langjährige Erfahrung mit Computer-basierter Komposition. Sie werden die Workshops und Web-Jammings leiten.

SUPER COLLIDER WEB-JAMMING – MUSIZIEREN IM NETZWERK

Das Prinzip ist einfach und bahnbrechend genial zugleich: Die TeilnehmerInnen sitzen an verschiedenen Super-Collider-Rechnern und schicken über das Web jeweils eigene Kompositionssignale an ein gemeinsames großes Musikinstrument, einen zentralen Super-Collider Server, der alle Signale in musikalischen Output umwandelt, ohne Zeitverzögerung. Das Web dient beim Super Collider Web-Jamming lediglich als Kanal, der zentrale Super-Collider-Server als Schmelztiegel für alle eingehenden, code-basierten Kompositionsbefehle.

Was am Ende herauskommt ist wahrscheinlich unkonventionell, für viele nicht unbedingt wohlklingend, nonkonformistisch und eigentlich egal. Denn bei 10 Days of Super Collider geht es um das Aufzeigen neuer Möglichkeiten kollektiven Musizierens, um neue kompositiorische Praktiken, um eine Senkung der Komplexitäts-bedingten Zugangsschwelle. Letztlich zählen nicht Technik und Wohlklang, sondern Chancen und Freiraum im künstlerisch-musikalischen Ausdruck.

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