World construction, variation: jars of sound (2014/15)
Schmiede Open Lab (SOL): subnetAIR Thomas Grill
Die Differenz in der akustischen Erfahrung zwischen einem „White Cube“ und seiner Umgebung in der „wirklichen Welt“ haben Thomasschon immer fasziniert. Die Architektur eines „White Cube“ wirkt als Zerrspiegel für alle Klänge die in ihn hinein geworfen werden, als Gefäß mit genau definierten Maßen, das seine akustischen Eigenschaften dem klanglichen Inhalt unweigerlich aufdrängt. Dieser Container ist abgeschlossen, aber eingebettet in der offenen, unbeschränkten „wirklichen Welt“ mit ihrer Wirklichkeit einer chaotischen Klangfülle, geprägt von der vielfältigen Körperlichkeit ihrer Klangquellen und Räumlichkeiten.Die hier realisierte Variation der Reihe „World construction“ untersucht die Beziehung zwischen solchen offenen und abgeschlossenen Räumen und vermittelt zwischen ihnen mit Hilfe der „jars of sound“. Dies sind Klanggefäße, die akustische Inhalte von einer Umgebung in die andere transportieren können. Öffnet man das Gefäß in einer der beiden Umgebungen, so entströmt enthaltener Klang des gegensätzlichen Raums. Im Gegenzug wird Klang in das Gefäß aufgenommen und verbleibt dort bis man es im anderen Raum wieder öffnet. Während des Transportvorgangs wird der Klang im Gefäß raffiniert – es brodelt und gärt: klangliche Charakteristika werden verstärkt, zeitliche Details verschwimmen.
Thomas‘ Sound Installation/Komposition World construction, variation: Jars of sound wird beim diesjährigen Schmiede Festival in Hallein gezeigt werden.