Über die Faszination Videoüberwachung, tödliche Spielsucht und ein aufwändiges mehrmediales Theaterprojekt.
Faszination Videoüberwachung

Videoüberwachung ist eine aussterbende Spezies, schreibt Kulturwissenschaftler Dietmar Kammerer in seinem neuen Buch „Bilder der Überwachung“. Längst sei die Bilderflut nicht mehr zu bändigen und neue filigranere Überwachungsmethoden drängen in den „Markt“. Dennoch übermitteln Überwachungskameras Bilder, denen man im Zweifelsfall eher vertraut als mitprotokollierten Bits und Bytes. Und so wird auch künftig an der Videoüberwachung festgehalten und kräftig investiert. „Das liegt an dem Glauben an die Bilder, der aufrechterhalten werden muss,“ glaubt Kammerer.

Im Interview mit der Futurezone spricht er über die Videoüberwachung, was sie mit französischen Straßenlaternen aus dem 17. Jahrhundert zu tun hat und warum eine Kamera eigentlich gar nicht funktionieren muss um zu „funktionieren“.

Zum Interview
Tod durch Spielsucht?

Call of duty 4, ein klassisches Kriegsspiel, dessen Essenz darin liegt, sich als Soldat durch diverse historische Kriegsszenarien zu schießen und möglichst lange am Leben zu bleiben. Letzteren Vorsatz konnte ein 15jähriger Junge aus dem kanadischen Barrie im realen Leben wohl nicht mehr beherzigen. Nachdem er vom Vater ein Xbox-Verbot auferlegt bekam, riss der Teenager aus. Groß angelegte Suchaktionen und gar die Unterstützung von Microsoft brachten keine Ergebnisse. Erst jetzt, gute 3 Wochen später, wurde der Leichnam des Jungen in einem naheliegenden Waldstück aufgespürt. Die Todesursache war schnell gefunden: Sturz von Baum… Selbstmord?

Dass durch den Vorfall das Thema Spielsucht lang und breit aufgerollt wird, versteht sich von selbst. Die Frage ist nur worauf bei den anstehenden Diskussionen das Hauptaugenmerk gelegt wird. Sucht man die Schuld beim Kind oder den Eltern, präsentiert man neue Zeitbeschränkungs-Tools für Xbox und Co., stellt man gar die Entwickler selbst an den Pranger? Ich sehe jetzt schon das Kopfrauchen der Psychologen. Ach ja, am fünften Teil von Call of Duty wird bereits ebenso emsig gebastelt wie an einer dritten großen Games-Messe in Deutschland.

(via Gulli)
Beyond Vision

Auf Kreativrauschen wird man ja gerne mal fündig. Diesmal hat der Betreiber ein wenig Eigenwerbung für ein Projekt namens Beyond Vision gemacht. Das Konzept klingt schon mal spannend: Ein Orchester (das Stuttgarter Kammerorchester) musiziert inmitten einer aufwendigen Videoinstallation. In dieser Symbiose wird durch Musik und Film gleichermaßen die Geschichte eines Menschen erzählt, der auf der Suche nach sich selbst ist. Die Gefühlszustände in dieser Bewusstseinserweiterung werden dabei vertont und visualisiert.

Klingt alles nach durchaus abstrakter und virtuoser Kost. Immerhin haben die Projekteure mehr als zwei Jahre daran gearbeitet. Das Ergebnis gibt’s ab 3. Dezember in Stuttgart, Karlsruhe, Frankfurt und Wolfsburg zu sehen, das Zwischenergebnis als Trailer hier.

(via Kreativrauschen)